Sportverein will heuer am 16. Juni das 39. Prangerfest starten

38 Prangerfeste, eine Erfolgsgeschichte – DJK Sportverein braucht die Einnahmen

Von Josef Heisl

Straßkirchen  Die Verantwortlichen des DJK Sportvereins haben sich bei ihren Planungen für das nächste Prangerfest voll auf den 16. Juni 2022 fokussiert. Am diesjährigen Fronleichnamsfeiertag soll das 39. Prangerfest  starten und vier Tage lang den Menschen die Gelegenheit geben, wieder einmal gemeinsam zu feiern, natürlich unter den dann gültigen Corona-Vorschriften. Zwei Jahre kein Fest, das geht auch finanziell an die Nieren, sind sich die Frauen und Männer in der Vereinsführung einig.

Dieser finanzielle Aspekt ist ein ganz wichtiger, lebt doch der Etat des Vereins im Wesentlichen vom Prangerfest und den Christbaumversteigerungen. „Wir hätten auch das schmucke Vereinsheim nicht, wenn es  beides nicht gäbe“, ist sich der Vorsitzende Thomas Grubmüller sicher. Beide Veranstaltungen  fielen aber jetzt schon zum zweiten Mal der Pandemie zum Opfer. Das ist, neben dem sportlichen Stillstand durch Corona, ein weiterer Schlag ins Kontor. Ein gesundes  Vereinsleben sei bei den ständig wechselnden behördlichen Verboten schon lange nicht mehr möglich, bedauert Grubmüller.

Weder Sturm noch tagelange Regengüsse hatten dem Verein die Prangerfeste bisher vermiesen können. Am Ende habe es regelmäßig geheißen, „anstrengend wars,  aber schee wars auch und die Kasse hat wieder g’stimmt“. Der Sportverein, der 1967 gegründet wurde, veranstaltete von Anfang an recht erfolgreich Vereinsfeste unter den unterschiedlichsten Bezeichnungen wie Sommerfest oder Sportfest. Zu Beginn der 1980er Jahre entschied man sich, dem Fest einen Namen zu geben und so entstand das „Prangerfest“. Diese Bezeichnung leitet sich vom Fronleichnamstag, dem Prangertag ab, an dem jeweils Festbeginn ist.

Das größte musikalische Spektakel war 1991 beim 10. Prangerfest der Auftritt der „Zillertaler Schürzenjäger“ mit über 2000 Fans im Festzelt. Aber auch die Trachtenkapelle Straßkirchen ist stets  ein Fixpunkt. „Marianne und Michael, die Jazz-Gitti, die „Spider Murphy Gang“, siebenmal die „Troglauer Buam“, Volksmusikgrößen wie der Jodlerkönig Franzl Lang, der Hias aus dem Musikantenstadl, die Münchner Zwietracht, Angela Wiedl, die Paldauer und Stefan Dettl mit „La Brass Banda“ sorgten Jahr für Jahr für Stimmung im Festzelt“, zählt Rudi Schichl auf, der diese und viele andere namhafte Künstler wie die „Kathi“ aus der TV-Serie „Dahoam is dahoam“ immer engagiert hat. Aber auch Kinderstars wie Heidi Öller, die spätere Vivian Lindt und Florian Silbereisen machten hier ihre ersten Gehversuche vor größerem Publikum.

Für das Dorfleben wichtig waren Gaudi-Fußballspiele mit dem Frauenbund, dem Gemeinderat und der Ortsprominenz. Aber auch Leistungssport wurde geboten, beispielsweise durch die Turnabteilung oder die Fußballer bei Turnieren aller Altersklassen. Spektakulär wurde es, als Hubschrauberrundflüge stattfanden und Fallschirmspringer ihre Künste zeigten. Unvergessen sind auch die Harmonikatreffen, bei denen vor allem junge Musikerinnen und Musiker ihr Können zeigen konnten. Bauernkundgebungen und Politikerauftritte, die jeweilige große Tombola und ein stets ansprechender Vergnügungspark rundeten das Programm ab.

So hat sich das Prangerfest seinen festen Platz im Volksfestkreis der ganzen Region erworben. Da gilt es jeweils schon Monate vorher die Verträge fix zu machen, insbesondere wenn sogenannte Kracher kommen. Auch die ehrenamtlichen Helfer, jeweils rund 140 an der Zahl, müssen rechtzeitig Planungssicherheit haben, gilt es doch den Pfingsturlaub der Familie nach dem Prangerfest auszurichten. So haben jetzt die Verantwortlichen alles wasserdicht gemacht. Die Helferschar hat nun nach zweimaliger Pause schon wieder Lust aufs nächste Fest und Rudi Schichl hat auch schon die Akteure unter Vertrag. So treten am Eröffnungstag zwei DJ’s auf und dazu der Partystar Melissa Naschenweng aus Österreich. Am Freitag, 17. Juni sorgen die „Noudnigl‘n“ für Stimmung, am Samstag steigt erstmals in Straßkirchen die Bayern 1 DISCO mit einem BR 1 Moderator. Den Abschluss bilden am Sonntag „Sapralott“ und die große Tombola.

„Wir gehen fest davon aus, dass heuer wieder ein Prangerfest stattfinden kann, unter welchen Vorzeichen, das bleibt aber abzuwarten“, gibt sich Thomas Grubmüller zuversichtlich, freilich mit ein bisschen Skepsis in der Stimme.