Petzenhauser & Wählt mit Musikkabarett vom Feinsten – DJK Sportverein hatte ein gutes Händchen

Von Josef Heisl
Straßkirchen Eine Frau, ein Mann, ein Kabarett, so präsentierten sich Eva Petzenhauser und Stefan Wählt auf Einladung des Sportvereins DJK Straßkirchen mit ihrem Musikkabarett dem erwartungsvollen Publikum im bis auf den letzten Platz gefüllten Straßkirchner Gemeindesaal. Und die Zuhörer wurden nicht enttäuscht. Die beiden Profis zogen ein Feuerwerk an Gags, an Wortspielen aber auch an musikalischer Qualität ab. Stefan Wählt war ja als Kopf des Duos „Da Bertl und I“ den Straßkirchnern noch guter Erinnerung. Doch was er in sein neues Programm mit neuer Partnerin packte, das begeisterte die Kabarettenthusiasten. Eva Petzenhauser, als Jaqueline Nullinger im Hörfunk als bayerisches „Oschnputtl“ bekannt, passt zu Wählt wie die Faust auf’s Auge. Die Beiden mit ihrem ersten gemeinsamen Programm „G’essn wird dahoam“ boten viel Musik, beste gesangliche Qualität, jede Menge Spaß, sowie Witz und Humor am laufenden Band. Das Publikum honorierte das immer wieder mit Beifall auf offener Szene.
Schon zum Auftakt bezogen die Beiden ihr Publikum mit ein und schwadronierten dabei über das „Alloa sein“, bei dem deutlich wurde, die beobachten ihre Umwelt genau und setzten das Ergebnis in ihr Kabarett um. Spritzig witzig dann der Soloauftritt von Petzenhauser als freche Göre mit passender Stimme, die sich schon im Kindergarten beschwert, dass es dort kein freies WLAN gibt. Unter den Schlagworten „Wer später schmiert, ist länger rot“ befasste sich dann Wählt mit allen Fassetten des Sonnenbrandes und der Steh-Cloos im Italien-Urlaub, plastisch und zeitweilig drastisch.
Monologe, Dialoge und Gesang, das Publikum war begeistert. Beim Thema Sauna meinte der Kabarettist, wenn man da reinschaue, dann wisse man, warum der Mensch a G‘wand trage. Mitreißend dann die Feststellungen über die Nachbarn, die bei ihm auf der roten Liste stehen und teilweise in ihrem Verhalten Terroristen seien. Nach der Pause ging es Schlag auf Schlag weiter mit einem Abschiedslied auf einen guad’n Freind, sei Telefonheisl.
Eva Petzenhauser brillierte mit ihren stimmlichen Fähigkeiten, mit denen sie sich ja auch als Synchronsprecherin einen Namen gemacht hat. Begeisternd ihr Part als Navi-Stimme, als sächselnder Fluggast oder als österreichische Angestellte in einem Bestattungsunternehmen. Der Höhepunkt war aber wohl das Zwiegespräch zwischen Himmel (Petzenhauser) und Hölle (Wählt). Beide warben in diesem Dialog intensivst für ihre Örtlichkeit, die durch den Firewall, das Fegefeuer, getrennt sei. „Wenn i a moi sterb, dann wirst di umschau“, meinte Wählt und bekam von seiner Partnerin zur Antwort „umg‘schaut hob i mi scho“.
Eva Petzenhauser und Stefan Wählt haben sich weder gesucht noch gefunden, betonen beide. Sie haben lediglich festgestellt, dass eines Tages einfach alles zusammen auf die Bühne kommt, was zusammen auf die Bühne gehört. Da treffen zwei Menschen aufeinander, deren Themen das pralle Leben nicht schöner schreiben könnte. Nachdenklich wurde es zum Schluss, als sie ihren Zuhörern Zeit wünschten, Zeit beispielsweise zum Reden, Zuhören, Lachen oder zum Singen. Als Zugabe folgte das Duett „G’essn wird dahoam“. Am Ende applaudierte ein begeistertes Publikum den beiden Mimen minutenlang für ein Programm, das noch besser war als einst „Da Bert’l und I“.

Bild: Die Bayerische Lebensart im Visier, Eva Petzenhauser und Stefan Wählt mit ihrem Programm „G’essn wird dahoam“. (Fotos Heisl)


Bild: Am Ende gab es Blumen und einen guten Tropfen von DJK Vereinsvorstand Thomas Grubmüller (li.) und Organisator Rudi Schichl (re.) (Fotos Heisl)